Hier informieren wir Sie über die Bedingungen zur ganzheitlichen Entwicklung, die wir anbieten, über die Möglichkeit sozialer Kontakte, über die Angebote und inklusive Förderung in verschiedenen Entwicklungsbereichen und über Gesundheit und Ernährung.


3. Ziele für die pädagogische Arbeit

Du bist du ...
Vergiss es nie:
Dass du lebst, war keine eigene Idee, und dass du atmest, kein Entschluss von dir.
Vergiss es nie:
Dass du lebst, war eines anderen Idee, und dass du atmest, sein Geschenk an dich.
Vergiss es nie:
Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du, und niemand lächelt so, wie du's gerade tust.
Vergiss es nie:
Dein Gesicht hat niemand sonst auf der Welt, und solche Augen hast alleine du.
Vergiss es nie:
Du bist reich, egal, ob mit, ob ohne Geld, denn du kannst leben! Niemand lebt wie du.
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, ganz egal,
ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du.

Jürgen Werth


Alle Kinder sind Individuen und jedes Kind entwickelt sich anders auf seine Art und Weise.
Deshalb wird jedes Kind bei uns so angenommen wie es ist, mit Stärken und Schwächen. Es geht uns nicht darum, wie ein Kind sein  soll, wie wir es gerne hätten, sondern wie es sein kann. Wir nehmen jedes Kind mit seiner Andersartigkeit und seiner Einmaligkeit an, so wie es ist.


Ganzheitliche Förderung des Kindes
-situationsorientiert und konsequent arbeiten
  Das Kind da abholen, wo es in seiner Entwicklung steht
-Akzeptanz und Toleranz, gegenseitige Rücksichtnahme
 Die eigene Behinderung und Behinderungen anderer durch ganzheitliche
  Selbstwahrnehmung akzeptieren lernen 
-Förderung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstsein
-Selbstständigkeit
-Eigenverantwortliches Handeln
-Soziales Miteinander
-Interkulturelle Offenheit
-Empathie
  Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit vermitteln und wiedergeben
-Bewegungsförderung und Phantasie
-Wahrnehmungsförderung
-Kreativitätsförderung und Phantasie
-Nonverbale und verbale Kommunikation
-Körperwahrnehmung
-Sinneswahrnehmung
-Selbstwahrnehmung

Ziele der Therapie:
- regelmäßige, individuelle Förderung der Kinder auf den inklusiven Plätzen in Einzeltherapie
- Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten
   1. verbale Fähigkeiten
   2.  nonverbale Fähigkeiten (Gebärdensprache, Mimik, Gestik)
- Arbeit an motorischen Defiziten
   verbunden mit der Verbesserung des Gleichgewichts (Balance) und der Tiefensensibilität 
entsprechend der Störungsschwerpunkte der Kinder
regelmäßige Förderung der Kinder auf den inklusiven Plätzen im Gruppenalltag
- alltagspraktische Handlung für therapeutische Zwecke nutzen (Zähne putzen, spielen, an-/ausziehen, essen....)
- Anbahnung sozialer Kompetenzen (Spiel mit anderen Kindern)
-Nutzen des freien Spiels

Ziele der Integrationshilfe:
Die Integrationshilfe (zusätzliche pädagogische  Fachkraft) kann auf Grund einer schwer wiegenden Behinderung eines Kindes, zur Unterstützung des Kindes eingesetzt werden.  Sie sorgt für die Inklusion und Unterstützung des Kindes im Kindergartenalltag. In Zusammenarbeit mit dem Gruppenteam und den Therapeuten  wird so die optimale Förderung des Kindes erzielt.

Auszug aus: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik  Evangelische Fachzeitschrift für die Arbeit mit Kindern Ausgabe 6/98


Was Kinder im Kindergarten lernen


Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht vorzeigbar in der Hand mit nach Hause. Trotzdem haben sie dort eine Menge erfahren und gelernt - Qualitäten, die stark machen für das Leben.


Zwölf Beispiele für Lernerfolge im Kindergarten, die vielleicht nicht gleich ins Auge springen, dafür Kinder aber umso wirkungsvoller in ihrer Entwicklung unterstützen.


Du bist mir wichtig
In unserer Einrichtung erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal helfend, mal Hilfe suchend.....Solche eigenen Erfahrungen sind  die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln.


Ich habe Interesse 
Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen macht man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken.


Ich begreife
Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden. Sie wollen sie anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen damit experimentieren. Das ist im Kindergarten erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die Grundlage für ein differenziertes vorstellungs- und Denkvermögen. Deshalb haben Kinder zwar häufig schmutzige Hosen und klebrige Hände. Aber nur so machen sie all die Erfahrungen, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können.


Ich kann etwas
Sich selbst an- und ausziehen, die Schuhe selbst binden, darauf achten, dass der verlorene Hausschuh wieder gefunden wird, das verschüttete Getränk selbst aufwischen. Das sind die kleinen Schritte zur großen Selbstständigkeit.


Das will ich wissen
Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind Kinder ganz gewaltig. Dies ist im Kindergarten erwünscht und wird auch unterstützt.


Ich traue mich
Mit dem Messer schneiden, sägen, auf Bäume klettern- Kinder wollen die Dinge „echt" tun und nicht nur im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken, pflanzen eigene Ideen verwirklichen.
Zutrauen macht stark und motiviert.


Ich habe eine Idee
Bilder malen, werken, gestalten musizieren, im Sand spielen, Geschichten spielen und erfinden.....Der Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheit für eigene Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder Eigeninitiative und Phantasie, verfolgen ihre Ideen, finden eigene Wege und Lösungen, werden erfinderisch und kreativ.


Das mache ich gern
Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Spiel zu. Spielen macht Spaß und was Spaß macht, dass machen Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zum spielen ist Zeit, in der Kinder einer Sache mit Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln.

 

Ich gehöre dazu

Mit anderen zusammen sein, heißt für Kinder vor allem mit anderen spielen. Gemeinsames Spielinteresse verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander, setzen sich auseinander, lernen sich behaupten, finden Kompromisse, schließen Freundschaften....

Ich habe was zu sagen
Einen Streit miteinander klären, erzählen, was man erlebt hat, zusammen einen Ausflug planen, nach der eigenen Meinung gefragt werden, sagen können, was man will und was man nicht möchte.... Das macht stark. Wer sich sprachlichausdrücken lernt, kann sich mit anderen verständigen, wird nicht überhört oder übergangen.


Ich habe eine Aufgabe
Im Kindergarten übernehmen Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch decken, nach dem Spiel zusammen aufräumen, dem anderen beim Anziehen helfen, im Garten ein Beet anpflanzen und pflegen, sich um ein neues Kind kümmern......
In vielen kleinen Handlungen lernen Kinder, Verantwortung für einander und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen.


Du wirst mir vertraut
Im Kindergarten treffen Kinder aus verschiedenen Elternhäusern, mit unterschiedlichen familiären, kulturellen und nationalen Hintergrund zusammen. Was sich gesellschaftlich noch schwierig gestaltet, wird hier „im Kleinen" oft schon selbstverständlich voneinander erfahren und miteinander gelebt. 

4
.1 Entwicklungsbedingungen - und Möglichkeiten des einzelnen Kindes in der Einrichtung
-Das Kind kann in der KiTa eigene Erfahrungen machen und bekommt auch die Zeit dazu 
-Nicht nur toben, Spielideen.... werden berücksichtigt, sondern auch das Bedürfnis nach Ruhe
-Kinder lernen auch mal „nein" zu sagen
-Können ihre Bezugspersonen frei auswählen
-Durch experimentieren mit unterschiedlichsten Materialien, haben sie die Möglichkeit sich frei zu entfalten und eigene Ideen umzusetzen.
-Der Bewegungsdrang der Kinder kann im Flur, in der Mehrzweckhalle und im Außengelände befriedigt werden.
-Wir unterstützen/begleiten die Kinder in ihrem persönlichen Lernrhythmus. 

4.2 Soziale Kontakte zwischen den Kindern und zwischen den Kindern und Erwachsenen

Für die Kinder ist die KiTa die vielleicht erste Instanz, in der sie untereinander soziale Kontakte knüpfen und sich als Teil einer Gemeinschaft (außerhalb der Familie)erfahren können.

Sie haben die Möglichkeit z.B. durch gegenseitige Besuche in den einzelnen Gruppen, gemeinsames Spielen im Flurbereich und im Außengelände, unterschiedlichste Erfahrungen im Umgang miteinander zu machen. Sie begegnen Kindern verschiedenen Alters, Nationalitäten, Kindern mit und ohne Behinderung und lernen deren einzigartigen Charakter kennen. Sie erfahren Konflikte zu lösen, zu teilen, zu trösten, Rücksichtsnahme, Hilfsbereitschaft und Verständnis untereinander zu entwickeln. Die Kinder erleben, dass das Zusammenleben von Menschen, Kompromisse und Regeln erfordert, die entwickelt, akzeptiert und eingehalten werden müssen, die aber jeder Zeit situationsbezogen veränderbar bleiben.

In diesem Zusammenhang fließt bewusst auch unsere Vorbildfunktion als Erzieher ein, denn unsere Umgangsformen und Lebenseinstellungen haben prägenden Charakter für die Kinder und unterstützen die Kinder in ihren „gesunden Miteinander".

 

4.3 Angebote und integrative Förderung in verschiedenen Entwicklungsbereichen

Inklusive Förderung:

-Sprach- Physio- und Ergotherapie

-Phonologische Bewusstheit für die Vorschulkinder 

-Turnstunden/Außengelände

- Sprachförderung durch Sprachfachkräfte

Es bedarf einer ganzheitlichen Wahrnehmung, damit sich die Sprache altersgemäß entwickeln kann.

Motivation der Kinder durch ein positives Ergebnis:

Die Kinder möchten backen.

Liste der Zutaten erstellen, einkaufen, backen. Gemeinsames Kuchen essen mit Eltern und Kindern.

An diesem Angebot wird deutlich das Sprachförderung ein Zusammenspiel aus kognitiven, motorischen und sozial-emotionalen Wahrnehmungen erfordert.

Bedeutung und Stellenwert des Spiels:

Das „Spiel" hat den höchsten Stellenwert in der Kindergartenzeit und ihm kommt eine ganz besondere Bedeutung zu.

Aus diesem Grunde geben wir dem Kind genug Zeit und Raum sein großes Spielbedürfnis auszuleben, z.B. in der täglichen Freispielphase, von 8.00 Uhr bis 11.30 Uhr und am Nachmittag. In dieser Freispielphase haben die Kinder die Möglichkeit, Spielmaterial, Spielpartner, Spielort und Spieldauer selbst zu bestimmen.

Das Angebot der Spielmaterialien wechselt nach einiger Zeit, da sich durch Beobachtungen der Kinder und aus Erlebnissen andere Bedürfnisse herauskristallisieren können.

Es gibt folgende unterschiedliche Spielformen u.a.:

- Rollenspiel

-Phantasiespiel

-Bauspiel

-Regelspiel

-Bewegungs -und Tanzspiel

-Konstruktionsspiel

-Handpuppenspiel

-Wahrnehmungsspiel

-Geschicklichkeitsspiel

-Spiel im Freien (Außengelände)

Im Rollenspiel spielen die Kinder z.B. Situationen der Familie nach und spielen „Vater, Mutter, Kind".

Im Phantasiespiel erfinden die Kinder Phantasiefiguren und geben sich in diese Rolle ganz hinein. Auch vorgegebenes Spielmaterial wird umfunktioniert - so kann z.B. ein längerer Baustein zum Zauberstab werden.

Bauspiel - mit Bausteinen werden in der Bauecke Häuser, Burgen, Türme usw. errichtet und im Anschluss daran im Spiel eingesetzt.
Zu den Regelspielen gehören z.B. Memory, Mensch ärgere dich nicht, Lottos, Domino. Hier gilt es Spielregeln und Reihenfolge einzuhalten.

4.4 Gesundheit und Ernährung
Wir schaffen die Grundvoraussetzung für eine gesundheitsfördernde Ernährung.
Für unsere Gruppen heißt das:
-Händewaschen vor jeder Mahlzeit
-Händewaschen nach jedem Toilettengang
-Händewaschen nach dem Spiel im Außengelände
-Zähneputzen 
Wir achten darauf, dass die Kinder ausreichend trinken (Tee, Wasser) und bieten ihnen einmal in der Woche, zum kennen lernen verschiedener gesunder Nahrungsmittel, ein gesundes Frühstück an.
Für die restlichen Tage der Woche wünschen wir uns, dass die Eltern ihre von zu Hause mitgebrachten Mahlzeiten (Frühstück/Mittagessen) daran anlehnen. 
Das warme Mittagessen wird aus der Großküche der ortsansässigen Marienborn GmbH angeliefert und von der Hauswirtschaftshilfe portioniert und an die Gruppen verteilt.
Aus organisatorischen Gründen kann im Igelnest zur Zeit keine warme Mahlzeit angeboten werden, deshalb bringen die Kinder ihre Speisen von zu Hause mit.
Nach dem Mittagessen bieten wir den Übermittagskindern, die Möglichkeit sich schlafen zu legen oder auszuruhen.
Begleitet werden die Kinder dabei von einer pädagogischen Mitarbeiterin, die entspannende Musik einlegt oder eine Geschichte vorliest.